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Defensives Fahren: Grundlage der Unfallprävention

Für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist defensives Fahren wichtig. Dabei setzt es von Anfang an ein Höchstmaß an Konzentration voraus. In unseren Fahrstunden führen wir dich an eine defensive Fahrweise heran und vermitteln dir die wichtigsten Grundlagen.

Was heißt defensive Fahrweise?

Die defensive Fahrweise beschreibt ein umsichtiges und vorausschauendes Verhalten im Straßenverkehr. Es zielt darauf ab, stets rücksichtsvoll mit Blick auf die anderen Verkehrsteilnehmer zu reagieren und ist ein wichtiger Bestandteil der erfolgreichen Unfallprävention. Dabei bezieht das defensive Fahren alle Verhaltensweisen und Grundregeln wie das Einhalten eines ausreichenden Sicherheitsabstandes, aber auch die Berücksichtigung des Tempolimits ein.

Was gehört zum defensiven Fahren?

Defensives Fahren bedeutet aber auch, dass du beispielsweise in Situationen, die ein sichtbares Unfallrisiko bergen, lieber auf deine eigentlich gültige Vorfahrt verzichtest, als diese in Anspruch zu nehmen. Entsprechend vielfältig sind die Beispiele, die sich zum Sinnbild des defensiven Fahrens entwickelt haben:

  • Möchtest du abbiegen, setzt du den Blinker frühzeitig, sodass sich die anderen Verkehrsteilnehmer rechtzeitig darauf einstellen können.
  • Wenn du Radfahrer überholst, hältst du den Sicherheitsabstand zu ihnen ein.
  • Du nutzt die zulässige Höchstgeschwindigkeiten auf Strecken nicht zwingend aus, sondern passt dein Tempo den Straßen- und Wetterverhältnissen an.

Den Rahmen hierfür gibt die in Deutschland geltende Straßenverkehrsordnung vor. Sie hält die Grundregeln für alle Verkehrsteilnehmer fest, lässt dabei aber den Sicherheitsaspekt nie außen vor.

Soll man defensiv fahren?

Die Grundprinzipien des defensiven Fahrens, die dir auch im Theorie- und Praxisunterricht gelehrt werden, sind Freundlichkeit, Rücksichtnahme und Vorsicht. Aber es gibt hier einige Besonderheiten: So solltest du keineswegs zu defensiv fahren. Ist deine Fahrweise zu übervorsichtig, ist diese für andere Verkehrsteilnehmer nicht mehr nachvollziehbar. Das sorgt wiederum dafür, dass das Unfallrisiko noch einmal deutlich zunimmt. Wichtig ist daher immer, dass die eigene defensive Fahrweise ausnahmslos allen Verkehrsteilnehmern zugutekommt. Nur so lassen sich Unfälle vermeiden.

Wird defensives Fahren in der Fahrschule gelehrt?

Schon in der Fahrschule bildet eine defensive und vorausschauende Arbeitsweise generell einen der Hauptbestandteile des Fahrstunden. Grund ist die Bedeutung der defensiven Fahrweise für die allgemeine Verkehrssicherheit. Besondere Aufmerksamkeit findet es aber auch im Theorieunterricht. So wird die Frage “was unter defensivem Fahren verstanden wird”, relativ früh gestellt. Darüber hinaus taucht sie auch in den offiziellen Katalogen für die Theorieprüfung auf. Hier spielt es übrigens keine Rolle, für welche Führerscheinklasse du dich angemeldet hast.

Im Fragenkatalog der Führerscheinprüfung werden für die Fragen zur Auswahl drei Antworten genannt. Demnach musst du beim defensiven Fahren immer mit den Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer rechnen und darfst nicht auf dein eigenes Recht bestehen. Die Antwortoption, dass du an jeder Kreuzung vorsorglich anhalten musst, ist dagegen falsch.

Die anderen Verkehrsteilnehmer stets im Blick behalten

Eine der wichtigsten Grundlagen des defensiven Fahrens ist es, mit den Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer permanent zu rechnen, um dann so zu reagieren, dass sich Unfälle vermeiden lassen. Dazu gehört es besonders auf Fahrzeuge zu achten, die sich unter Umständen auffällig bewegen.

Darüber hinaus musst du beim defensiven Fahren immer darum bemüht sein, dir einen Überblick zu verschaffen. Das ist mit einem Blick in den Rückspiegel ebenso möglich wie mit einem kurzen Schulterblick. Auch ein Blick in den Seitenspiegel trägt dazu bei, das Geschehen auf den Straßen zu berücksichtigen.

Menschen machen Fehler – hier sind die Teilnehmer im Straßenverkehr keine Ausnahme. Aufgrund der Dynamik ist die Fehleranfälligkeit hier sogar recht hoch. Zeig dich deswegen beim Fahren stets tolerant und ruhig. Vermeide ungehaltene Reaktionen, weil andere einen Fehler machen. Diese können schwierige und riskante Situationen unnötig eskalieren lassen.

Beim defensiven Fahren liegt die Konzentration aber nicht nur auf dem Straßenverkehr. Sie bezieht sich auch auf die Umgebung. So solltest du immer auch den Bürgersteig oder auch Hofeinfahrten im Fokus behalten. Besondere Vorsicht ist vor allem in Umgebungen von Kindertagesstätten und Bildungseinrichtungen geboten.

Des Weiteren muss die Fahrweise immer den Umgebungsfaktoren angepasst werden. So bietet es sich nicht an, auf einer Straße mit schlechten Verhältnissen das volle Tempolimit auszunutzen. Auch bei einem besonders hohen Verkehrsaufkommen kann es sinnvoll sein, das eigene Tempo ein wenig zu reduzieren, um rechtzeitig auf sich plötzlich ändernde Situationen reagieren zu können.

Der Klügere gibt nach

Generell wird beim defensiven Fahren immer nach dem Motto “Der Klügere gibt nach” gefahren. Das heißt, du wählst einen deeskalierenden Fahrstil.

Es gilt Vorsicht walten zu lassen, aber ohne dadurch selbst zum Risikofaktor zu werden. So betont die Straßenverkehrsordnung, dass ein Kraftfahrzeug nicht ohne triftigen Grund so langsam fahren darf, dass es zum Verkehrshindernis für die anderen Verkehrsteilnehmer wird.

Defensives Fahren kann, wenn es bewusst durchgeführt wird, generell dazu beitragen, Unfallrisiken im Straßenverkehr einzudämmen. Wichtig ist aber auch ein gesundes Mittelmaß. Wenn du Angst vor dem Autofahren hast und dich deswegen auch nach der bestandenen Führerscheinprüfung für einen zu defensiven Fahrstil entscheidest, ist es ratsam, noch einmal Fahrstunden in Anspruch zu nehmen. So kann hier eine gewisse Routine gefestigt werden, die dir das Fahren erleichtert. Dies ist auch dann empfehlenswert, wenn du nach einigen Jahren der Fahrroutine plötzlich Angst am Steuer verspürst.

Achtung!!!

Am Donnerstag, den 02.05.2024 findet in der Ahornallee 5 wegen eines ASF-Seminars kein Theorieunterricht statt.